Datenschutztag

Am Datenschutztag sprechen wir mit Oliver Schonschek, Nachrichtenanalyst für Datenschutz und Sicherheit, über den Wert persönlicher Daten und warum wir alle Datenschutzexperten werden sollten.

Hier sind die Aussagen von Oliver Schonschek, Nachrichtenanalyst (Datenschutz, Sicherheit), Insider-Forschung:

Das Thema Datenschutz im Internet kann für den Durchschnittsbürger entmutigend sein. Wie würden Sie erklären, warum dies etwas ist, das die Menschen interessieren sollte?

Beim Datenschutz scheint es um persönliche Daten zu gehen, und es geht um Daten, aber das Ziel des Datenschutzes ist es, die Freiheit der Menschen zu schützen. Die Sorge um die Privatsphäre ist also nicht nur die Sorge um die Daten, sondern auch um die Personen, die mit den Daten in Verbindung stehen.

Glauben Sie, dass die Bewegung für den Schutz der Privatsphäre einen Aufschwung erlebt? Machen sich die Menschen heute mehr Sorgen um ihre Privatsphäre als noch vor einem Jahrzehnt?

Die Privatsphäre wird immer wichtiger, wenn die Nutzung von Daten und die Menge der gespeicherten und verwendeten Daten wächst. Die Menschen haben ein gutes Gefühl, wenn mit ihren Daten etwas schief geht, und je nach Geschichte und Kultur kümmern sich die Menschen in den verschiedenen Ländern mehr oder weniger um ihre Privatsphäre. Nicht nur für die EU war die DSGVO[1] ein wichtiger Anstoß für die Datenschutzbewegung, die sich in den nächsten Jahren fortsetzen wird.

Was ist eine Sache, die die Nutzer niemals tun sollten, oder eine Falle, die man im Jahr 2020 vermeiden will?

Die Nutzer sollten nie glauben, dass die Privatsphäre bereits vorhanden ist, wenn sie beginnen, einen neuen Dienst oder ein neues Produkt zu nutzen. Jeder Nutzer muss immer noch die Datenschutzeinstellungen überprüfen, selbst jetzt, wo die DSGVO mit Privacy by Default und Privacy by Design eingeführt ist. Diese Datenschutzgrundsätze sind in vielen Fällen noch nicht erfüllt.

Die EU hat DSGVO, Kalifornien hat vor kurzem auch CCPA[2] eingeführt. Wo sehen Sie, dass sich die Welt in Zukunft in Richtung Regulierung bewegt?

Die DSGVO war ein Meilenstein für den Datenschutz und hat andere Regulierungen in verschiedenen Ländern beeinflusst. Der Hauptfokus der DSGVO ist es, ein gleiches Maß an Privatsphäre in der gesamten EU zu haben. Es wäre wunderbar, dieses Niveau auch außerhalb der EU zu haben, aber wir werden in Zukunft weltweit unterschiedliche Datenschutzbestimmungen haben, da die Datenschutzbestimmungen auch ein Spiegel der digitalen Kultur in einem Land sind.

Corporate/Unternehmen spielen eine wichtige Rolle, wenn es um den Datenschutz geht. Glauben Sie, dass Transparenz zu einer Notwendigkeit wird?

Transparenz ist nicht nur für den Datenschutz, sondern auch für den wirtschaftlichen Erfolg jedes Unternehmens sehr wichtig. KI ist ein gutes Beispiel, wo ein Mangel an Transparenz den Erfolg des Unternehmens schmälert. Niemand muss die geheime Soße in seinen Produkten verraten, aber wenn es um die persönlichen Daten der Nutzer geht, müssen sie offen und ehrlich sein.

Glauben Sie, dass in der heutigen Zeit mehr Datenschutzexperten benötigt werden?

Es besteht definitiv ein enormer Bedarf an Datenschutzexperten, denn die technische Entwicklung und die Änderungen der Vorschriften sind komplex. Jeder Benutzer muss eine Art von Datenschutzexperte werden, aber es muss in der Tat mehr professionelle Datenschutzexperten geben.

Welche Vorschläge möchten Sie unseren Nutzern machen, wenn es um den Schutz ihrer Privatsphäre geht?

Wenn Sie aufgefordert werden, Ihre Daten anzugeben, sollten Sie immer an den Wert dieser Daten denken, denn es ist Teil Ihrer digitalen Freiheit, Sie sind der Eigentümer Ihrer Daten. Sie sollten sich also immer fragen, ob die Institution diese Art von Daten von Ihnen wirklich benötigt, zu welchem Zweck und was mit den Daten geschieht. Wenn Daten das neue Öl sind, sollten Sie Ihre Daten nicht verschütten, sondern sie sehr klug verwenden.

Oliver Schonschek ist freiberuflicher Nachrichtenanalyst bei Insider Research und Journalist mit den Schwerpunkten Sicherheit, Datenschutz und Compliance. Er schreibt für führende Medien, ist Herausgeber und Autor mehrerer Lehrbücher und wurde mehrfach als Einflussnehmer und Medienführer für Technologien wie Blockchain, KI, VR/AR und Mobile Computing geehrt.

Weiterführende Links zur DSGVO

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